Blog von M. Baecher

zwischen Hoffen und Bangen

Der 1. August erforderte dieses Jahr von den Organisatoren starke Nerven. War zunächst schlechtes Wetter angesagt, verbesserte sich die Prognose zwar allmählich. Aber ob der Gondelcorso bei dem angesagten böigen und kräftigen Südwestwind durchgeführt werden könnte, blieb ein Zitterpartie. Doch das Wetterglück war Gottlieben auch dieses Jahr hold, und gerade rechtzeitig flaute der Wind ab. Gemeinderätin Ursula Gerster seitens der Gemeinde und Vereinspräsident Bruno Schärer namens des Einwohnervereins konnten schliesslich eine rundum positive Bilanz ziehen: Der 1. August in Gottlieben bleibt auch ohne Feuerwerk und bei unsicheren Wetteraussichten ein Anziehungspunkt, die Festwirtschaft hatte zeitweise einen richtigen Ansturm zu bewältigen, der Gondelcorso fand wieder reichlich Beifall, die Kinder kamen mit Schminken und Hüpfburg auf ihre Rechnung und die Stimmung war wie immer friedlich-freudig-fröhlich.

Damit dieser traditionelle Anlass so erfolgreich stattfinden kann und so reibungslos verläuft, braucht es im Hintergrund viele helfende Hände und eine gute Planung für:  das Aufstellen der Festzelte, die Bestuhlung der Promenade, das Einrichten der «Küche», das Anschleppen der Getränke, den Betrieb der Festwirtschaft mit allem Drum und Dran, das Organisieren und das Durchführen des Gondelcorsos und, und, und … schliesslich den Abbau und das Aufräumen. Kurzum: Es ist eine ganz beachtliche Leistung für ein so kleines Dorfes wie Gottlieben. Der 1. August hier führt nicht nur Gäste aus nah und fern zusammen, auch die zahlreichen Helferinnen und Helfer kommen aus den verschiedensten Bereichen und beteiligen sich Jahr für Jahr an diesem grossen Gemeinschaftswerk. Ihnen allen gebührt ein herzlicher Dank!

Und bisweilen führt der 1. August auch Prominenz nach Gottlieben, so diesmal – von vielen unbemerkt – den deutschen Politiker Wolfgang Schäuble. Er ist der dienstälteste Abgeordnete des Bundestages (seit 1972), den er mehrfach präsidierte, war Fraktionsvorsitzender und führte während langer Jahre verschiedene Ministerien. Wolfgang Schäubles überraschender Besuch in Gottlieben im Kreise seiner Familie war rein privater Natur und fand im Rahmen eines Ferienaufenthaltes in der Gegend statt. Allerdings kam auch zuvor immer wieder politische Prominenz am 1. August nach Gottlieben, so etwa als Bundesrat Adolf Ogi hier ein Zwiegespräch mit dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel führte oder als Hildegard Hamm-Brücher in der Kirche die 1. August-Ansprache hielt. Gottlieben ist eben in jeder Hinsicht ein besonderer Ort.

Titelfoto: U. Gerster
Gallerie-Fotos: M. Baecher