Blog von M. Baecher

Verkehr gab wieder zu reden

Verkehr gibt immer zu reden, sei er ruhend oder fliessend, sei es zu Land oder zu Wasser. Das war auch bei der Gemeindeversammlung vom 28. November wieder so.

Wie Gemeindepräsident Paul Keller erklärte und bereits in den «Gottlieber Nachrichten» vom August 2023 berichtet wurde, haben die im Frühjahr durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen bei der Einfahrt in die Kirchstrasse entgegen den Befürchtungen ergeben, dass hier kaum zu schnell gefahren wird. Die Messungen wurden während zwei Wochen durchgeführt, vom 13. bis 21. März und vom 21. bis 27. März, und zwar in beiden Fahrtrichtungen. In beiden Fällen fuhren hier lediglich zwischen 0.33 und 1.01 Prozent der in den jeweiligen Zeiträumen passierenden rund 1’600 Fahrzeuge schneller als die vorgeschriebenen 30 km/h. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag zwischen 17 und 19 km/h, die höchste gemessene Geschwindigkeit bei 37 bzw. 40 km/h. Aufgrund dieser objektiven Befunde sieht der Gemeinderat keinen weiteren Handlungsbedarf, zumal es sich bei der Kirchstrasse um eine alternativlose Erschliessungsstrasse handelt und damit die Voraussetzungen für eine Begegnungszone nicht gegeben sind. Auch eine Reduktion auf 20 km/h würde weitere Massnahmen erfordern, die bei den ohnehin engen Verhältnissen nicht möglich sind.

Fahrverbot wird oft missachtet

Wie Paul Keller weiter ausführte, wurden auch an der Espenstrasse Messungen durchgeführt. Sie haben ergeben, dass sich der Verkehr hier relativ ausgeglichen verteilt und am Montag und Freitag das stärkste Aufkommen zu verzeichnen war. Durchschnittlich waren es 20 bis 25 Fahrzeuge pro Stunde, die Geschwindigkeit lag im Mittel bei 15 km/h, so dass Massnahmen auch hier schwierig zu rechtfertigen sind. Diese Zahlen wurden aus der Versammlung als zumindest für die Hauptsaison nicht repräsentativ angezweifelt.

Als grösstes Problem bezeichnete Paul Keller erneut die gefährliche Durchfahrt von der Espen- in die Kirchstrasse. Hier will der Gemeinderat ansetzen, um das Fahrverbot besser durchzusetzen, wie er ankündigte.

Antrag auf Aufhebung der Parkplätze bei der «Krone»

Kurt Huber stellte den Antrag, für die nächste Gemeindeversammlung die Aufhebung der acht Parkplätze an der Seestrasse bei der «Krone» zu traktandieren, nachdem das Hotel nicht mehr im Betrieb ist und die Liegenschaft künftig für Wohnungen genutzt wird. Obwohl Paul Keller dagegen argumentierte, dass Gottlieben ohnehin schon über zu wenig Parkplätze verfüge und damit 10 Prozent der Stellplätze verlieren würde, wurde der Antrag in der Abstimmung mit 16 Ja- gegen 11 Nein-Stimmen bei 7 Enthaltungen angenommen.

Bootsliegeplätze: Einheimische haben Vorrang

Oliver Grimm wies darauf hin, dass die strikte Anwendung des Bootsreglements, das seit Ende 2018 in Kraft ist, zu Härtefällen bei langjährigen Mietern führe, die nicht bzw. nicht mehr in Gottlieben wohnten. Der Gemeindepräsident erklärte dazu, dass der Vorrang der Mieter mit Wohnsitz in Gottlieben schon immer gegolten habe, früher aber immer Plätze übrig geblieben seien. Das habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Heute gebe es in der Regel nicht einmal mehr für alle hier Wohnhaften genügend Plätze bei den gemeindeeigenen Liegeplätzen bzw. jenen der Bürgergemeinde, die ebenfalls von der Gemeinde verwaltet werden. Daher sei es zu diesen bedauerlichen Härtefällen gekommen.

Foto: M. Baecher