Blog von M. Baecher
…Verkehr gibt immer zu reden
Verkehr ist (nicht nur) in Gottlieben schon immer ein grosses Thema gewesen. Das zeigte sich auch bei der Gemeindeversammlung vom 16. Mai wieder. Dabei wurde zwar das angepasste Parkierungsreglement einstimmig genehmigt, es gab aber auch Fragen, Diskussionen und Anregungen.
Wie Gemeindepräsident Paul Keller erklärte, sei der unmittelbare Anlass für die Revision des Parkierungsreglements gewesen, dass der grosse Parkplatz vor dem Dorfeingang wieder allgemein zugänglich ist und bewirtschaftet wird. Die Einnahmen daraus, so die Vereinbarung mit der Eigentümerin, der Drachenburg & Waaghaus AG, gehen so lange an die Gemeinde, bis die von ihr getätigten Investitionen für die Parksäule und den Unterhalt abgegolten sind. Das revidierte Parkierungsreglement enthält die dafür notwendigen Anpassungen (Art. 3, Abs. 4). Zudem ist es aufgrund der in den letzten neun Jahren gemachten Erfahrungen ergänzt, präziser formuliert und wenn möglich vereinfacht worden. Dafür seien auch Parkierungsreglemente anderer Gemeinden konsultiert worden.
Neu müssen Einsprachen gegen Parkbussen dem Gemeinderat schriftlich und begründet eingereicht werden (Art. 3, Abs. 5). Klar festgehalten ist jetzt auch, dass der Signalisationsplan die Grundlage bildet, wo die gebührenpflichtigen Parkflächen und die als Blaue Zone bezeichneten Gebiete eingezeichnet sind (Art. 4, Abs. 1).
Beim Bezug einer Jahresparkkarte kann die Angabe von Kontaktdaten verlangt werden (Art. 7., Abs. 1), für den Fall, dass ein Fahrzeug umparkiert werden muss. Auf dem grossen Parkplatz dürfen keine Fahrzeuge ohne Nummernschilder abgestellt werden (Art. 7, Abs. 3) und neu gibt es für Besucher mit längerer Aufenthaltsdauer die Möglichkeit, auf der Gemeindekanzlei Monatskarten (nur für ganze Monate) zu beziehen (Art. 7, Abs. 4). Und für bestimmte Personen und Betriebe (z.B. Handwerker) können Berechtigungskarten abgegeben werden (Art. 6, Abs. 2).
Nach diesen Erläuterungen wurde das revidierte Parkierungsreglement einstimmig genehmigt.
Zwei gefährliche Hotspots
In Gottlieben gibt es bezüglich Verkehrs zwei Hotspots, wie sich auch bei dieser Versammlung wieder zeigte. Einer davon ist die Einfahrt in die Kirchstrasse, am Alten Pfarrhaus vorbei und zwischen «localholic» und Bodmanhaus hindurch weiter. Hier wird häufig (zu) schnell und (zu) unvorsichtig gefahren, was wegen des nahen Schulhausplatzes mit den spielenden Kindern (auch im Kindergartenalter) besonders problematisch und gefährlich ist. Die dort in diesem Frühjahr durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen sind noch nicht ausgewertet, wie auf Nachfrage erklärt wurde. Der Gemeinderat nahm aber den Vorschlag entgegen, dort eine Ausscheidung und Bezeichnung als Spielstrasse zu prüfen, was allerdings mit flankierenden Massnahmen verbunden wäre.
Die Bezeichnung als Begegnungszone vorgeschlagen wurde für den Platz beim Seecafé (analog dem Boulevard in Kreuzligen mit einer Beschränkung auf 20 km/h). Das grösste Problem ist in diesem Bereich allerdings – und das ist der zweite Hotspot -, dass das Fahrverbot für die dortige Einfahrt in die Kirchstrasse (auch von Einheimischen) oft missachtet wird, weshalb sich immer wieder gefährliche Situationen ergeben, namentlich wenn die Kinder auf dem Weg ins oder vom Schulhaus nach Hause unterwegs sind.
In Anbetracht der bevorstehenden, grösseren Bauprojekte (Umbauten an der Kronen- und der Aalgasse, Drachenburg&Waaghaus, Pumpstation für Nutzung Seethermie) wurde angeregt, sich um die (temporäre) Öffnung der Lohstampfestrasse (in der Verlängerung der Espenstrasse zum Kieswerk) zu bemühen, was von Tägerwilen, auf dessen Gebiet sie liegt, bisher aber immer abgelehnt worden ist.
Fotos: M. Baecher