Blog von M. Baecher

Gottlieben hat seine Behörden für die nächsten vier Jahre bestellt

Die Behörden der Politischen Gemeinde Gottlieben für die nächste vierjährige Amtsperiode 2023 – 2027 sind bestellt. Die Gemeindeversammlung vom 16. Mai hat alle Vorgeschlagenen ohne Gegenstimme in ihre Ämter gewählt, allen voran Peter Fritschi als neuen Gemeinderat und Suzanne Lampel als neue Urnenoffiziantin. Zuvor hatte die Versammlung ebenso einhellig die erfreuliche Erfolgsrechnung 2022 genehmigt, die um fast 125’000 Franken besser abgeschlossen hat als budgetiert. Und dann gab es noch eine ebenso grosse wie freudige Überraschung.

Der später glanzvoll in seinen Amt bestätigte Gemeindepräsident Paul Keller konnte 30 Stimmberechtigte (knapp ein Fünftel) und etliche Gäste im Gemeindesaal begrüssen. Sein ausführlicher Jahresbericht wurde mit einem kräftigen Applaus genehmigt, der auch die grosse Dankbarkeit für seinen immensen und umsichtigen Einsatz für die Gemeinde Gottlieben zum Ausdruck brachte.

Erfreulichen Rechnungsabschluss 2022 genehmigt

Der scheidende Gemeinderat Roland Hugentobler erläuterte darauf die Rechnung 2022 und wies dabei auf die wesentlichsten Änderungen gegenüber dem Budget hin. Wegen den Vakanzen in der Gemeindeverwaltung musste das Pensum des Gemeindepräsidenten um 20 Prozent aufgestockt werden, und auch die übrigen Mitglieder des Gemeinderates mussten Mehrarbeit auf sich nehmen. Damit war der Aufwand für die Exekutive um und 20’000 Franken höher als budgetiert. Ein Mehraufwand resultierte namentlich wegen Rechtsfällen im Bauwesen auch für die juristische Unterstützung, und ebenso ein solcher von netto gut 40’000 Franken im Bereich der Sozialen Sicherheit.

Auf der anderen Seite gab es wegen der Bewirtschaftung des grossen Parkplatzes vor dem Dorfeingang Mehreinahmen bei den Parkgebühren von insgesamt knapp 15’000 Franken, und dann vor allem bei den Steuereinnahmen, nämlich rund 30’000 Franken mehr von natürlichen Personen und fast 95’000 Franken an Grundstückgewinnsteuern.

Unter dem Strich resultierte ein Ertrag von knapp 1,356 Mio. und ein Aufwand von total gut 1,326 Mio. und mithin ein Ertragsüberschuss von knapp 30’000 Franken. Er wird gemäss Vorschlag des Gemeinderates vollumfänglich dem Eigenkapital zugewiesen, das damit per Ende 2022 auf fast 2,9 Mio. Franken steigt. In der Bilanz per Ende 2022 sind flüssige Mittel von gut 217’000 Franken und Guthaben auf Bankkonti von über 918’000 Franken ausgewiesen.

Die Investitionsrechnung 2022 schliesst mit einem aktivierten Ausgabenüberschuss von rund 62’500 Franken ab (für die Aufarbeitung des Gemeindearchivs, die Installation der WC-Anlage im Gemeindehaus sowie die Planungskosten für den neuen Landungssteg und die Verlegung der Trafostation am Schlosspark).

In Anbetracht dieser erfreulichen Situation genehmigte die Versammlung die Rechnung 2022 einstimmig, mit dem besten Dank an Roland Hugentobler, die Rechnungsführerin Andrea Wyss und die Mitglieder der Rechnungsprüfungskommission.


Wie Gemeinderätin Ursula Gerster später bekannt geben konnte, hat der im letzten Frühjahr im 101. Altersjahr verstorbene Gottlieber Bürger Erwin Meyer der Gemeinde rund 400’000 Franken vermacht – ohne Auflagen bezüglich deren Verwendung. Welche Grosszügigkeit und welch schöne Überraschung!


Gesamterneuerungswahlen mit glanzvollen Resultaten

Ebenso problemlos gingen die alle vier Jahre anstehenden Gesamterneuerungswahlen für die neue Amtsperiode über die Bühne. Bei 29 massgebenden Stimmen (eine Stimme wurde leer eingelegt) wurden sowohl Gemeindepräsident Paul Keller als auch alle Mitglieder des Gemeinderates einstimmig (wieder-)gewählt, nämlich die Bisherigen Ursula Gerster, Sandro Kappler und Bruno Schärer sowie neu Peter Fritschi. Letzterer wird von seiner glanzvollen Wahl in den Ferien erfahren haben, die er gebucht hatte, bevor er wusste, dass er für den Gemeinderat vorgeschlagen würde. Nachdem er erst letztes Jahr hier eingebürgert worden ist, hatte er sich erfreulicherweise bereit erklärt, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen.

Im Gegensatz zu den Wahlen in den Gemeinderat müssen die Wahlen für die übrigen Gremien nicht schriftlich erfolgen. So wurden denn in offener Abstimmung, in globo und einhellig gewählt: die Bisherigen Urban Ruckstuhl (als Präsident), Marc Rösti, Thomas Schürpf und Andrea Meier De Pellegrini (als Suppleantin) für die Rechnungsprüfungskommission (RPK), sowie Alexandra Frigg-Brauchli, Nina Stotzer (beide bisher) sowie Suzanne Lampel (neu) als Urnenoffiziantin.

Suzanne Lampel ersetzt im Wahlbüro den nach 12 Amtsjahren zurücktretenden Matthias Bosshard, dessen langjährigen Dienste der Gemeindepräsident bestens verdankte. Er werde mit seiner grossen Erfahrung namentlich auch bei komplexen Wahlen wie jenen für den Nationalrat in diesem Gremium fehlen.

Grosse Verdienste von Roland Hugentobler gewürdigt

Ebenso würdigte Paul Keller die grossen Verdienste des zurücktretenden Roland Hugentobler. Auf den Tag genau vor sechs Jahren sei er in den Gemeinderat gewählt worden und habe dort das Finanzressort übernommen, das vorher ein halbes Jahr lang vakant war. Trotz dieser nicht einfachen Ausgangslage habe er sich rasch und umfassend in die Aufgabe eingearbeitet, sodass man schon nach kurzer Zeit den Eindruck hatte, er hätte «nie etwas anderes gemacht». Dabei kam ihm auch seine grosse Erfahrung im Bereich der öffentlichen Verwaltung zugute, wo er lange Zeit im Sozialwesen tätig war. Dieses Wissen und diese Kompetenzen seien über seine engere Aufgabe hinaus für den Gemeinderat sehr hilfreich gewesen, so der Gemeindepräsident. Er würdigte ebenso die zuvorkommende Art und die grosse Hilfsbereitschaft von Roland Hugentobler, die auch darin zum Ausdruck kommt, dass er für verschiedenste Aufgaben eingesprungen ist, so beispielsweise als stellvertretender Gemeindeschreiber. Der Gemeinderat lasse ihn ungern ziehen, verstehe aber, dass er nun mehr Zeit für die Familie und andere Aufgaben möchte. Mit einem grossen Dank an Roland Hugentobler schloss Paul Keller, was die Gemeindeversammlung mit langanhaltendem Applaus bekräftigte.

Verdankt wurde schliesslich auch die Mitarbeit von Alexandra Frigg-Brauchli und Esther Höppli in der Fürsorgekommission, die mit der Inbetriebnahme des Kompetenzzentrum Soziale Dienste, an dem neben Kemmental und weiteren Gemeinden auch Gottlieben beteiligt ist, aufgelöst werden kann. In der Kommission dieses Kompetenzzentrums nimmt Gemeinderätin Ursula Gerster Einsitz.

Fotos: M. Baecher