Blog: U. Marty

Die Einladung hielt, was sie versprach: Gemütliches Beisammensein

10 Gottlieber-Einwohnerinnen und zwei Gottlieber Einwohner folgten der Einladung. Wobei Bruno Schärer als stellvertretender Gastgeber amtete. Ursula Gerster fehlte krankheitshalber in der Senior:innenrunde. Der andere, Walter, nahm den Auftrag an, die Tischgemeinschaft im Bild festzuhalten. Denn auch der dorfeigene Reporter, Martin Bächer, hat sich entschuldigt und fürs Berichten eine Vertretung gesucht.

Kaffee, Wasser, Tee und Wein – auch eine Runde Glühwein – sind bestellt und alle Wünsche erfüllt worden, auch Pfeffer & Salz trugen die beiden Servicedamen und der Serviceherr zur Hausspezialität Flammkuchen geduldig ins ‘grüne Zimmer’.
Mit Tannenzweigen, brennenden Kerzen, Früchten, Schöggeli und spanischen Nüssen haben Eve und Bruno ein Adventsambiente liebevoll vorbereitet. Bald kommen die feinen Aromen der frisch geschälten Mandarinen und geknackten Nüsschen hinzu.
Erinnerungen werden wach, machen den Austausch lebendig, fröhlich. Zum Beispiel ‘der Skandal des Dorfes’, als 1962 der Tägerwiler Peter Bär eine Gottlieberin heiratete und ins Dorf kam.
Wie 1987, beim Hauskauf Kirchstrasse 23, die sehr geschätzte, bescheidene Vorbesitzerin das Geld fürs Haus gern ‘sehen’ wollte. Der Leiter der Bank hat das möglich gemacht. Aktuelle und zukünftige Hausbesitzer kurz vor Feierabend zu sich eingeladen. Seine Aufgabe habe sich schwieriger als gedacht herausgestellt. Alle Tageseinnahmen musste er hinzuholen, um das vereinbarte Geld dann auf dem Sitzungstisch zu präsentieren. Beruhigt war der Banker, dass die Inhaberin des Geldes es nicht mit nach Hause nahm. So spannend hat uns unsere älteste Einwohnerin, Annemarie Bosshard, aus ihrem Erfahrungsschatz berichtet.
Weitere Zahlen wurden zusammengetragen. Liselotte und Jutta sind seit 1968 im Dorf zuhause. Einige sind schon 15 Jahre da. Für ‘jüngste Einwohner’ war die Einladung des Frauenvereins in die Fischerstube ein erstes Zusammensein einerseits als Senioren, anderseits ein Willkommen der Einheimischen. Das Weihnachtsessen sei protokollarisch festgelegt gewesen, Pastetli sei langjährige, geschätzte Tradition gewesen. Ja – und die Schüler kamen hinzu und konzertierten. Eine wehmütige Erinnerung an die nicht weitergeführte Gottlieber Bläserklasse.
Nach Kaffee und Kuchen hat die Gegenwart uns wieder. Ein Telefon wird erwartet. Der Ehemann zuhause will vielleicht nicht länger allein sein. Ein Konzert im nahen Konstanz ist gebucht. Es ist Aufbruchstimmung. Fröhlich, gesättigt, nach schöner Gemeinschaft verabschieden sich alle.
Danke für die Einladung!
Im Dorf beginnen die Adventsfenster zu leuchten, zum 1. treffen sich einige wieder zum Apéro. Gottlieben ist ab heute auch ein Adventskalender.

Fotos: W. Marty