Blog von M. Baecher

der jeweiligen Kultur

Nicht nur Musik, Malerei und Literatur sind Ausdruck der Kultur der jeweiligen Zeit und Gesellschaft, auch die Kleidung ist es. Sie ist damit eben mehr als der Ausdruck des Zeitgeistes, wie es Karl Lagerfeld einst sagte. Mit diesen Worten eröffnete die Gottlieber Mode-Designerin Constanze Janusch am Donnerstag, 18. September, die Präsentation ihrer Herbst-/Winterkollektion 25/26 in der Krüger-Werft. Der Kontrast zwischen der nüchternen Werfthalle und den anmutigen Modellen aus hochwertigsten Materialien machte dies noch deutlicher und verlieh der programmatischen Aussage besonderen Nachdruck.

An diesem, für eine Modeschau ungewohnten Ort hatten sich rund 130, teils weitgereiste geladene Gäste eingefunden, rund ein Viertel auch aus nächster Nähe, aus dem heimischen Gottlieben, wo Constanze Janusch seit 2022 mit ihrem vielbeachteten Couture-Atelier an der Ländlistrasse 12 domiziliert ist. Es war, wie bereits im vergangenen Jahr, in der Krüger-Werft wieder alles bis ins letzte Detail stimmig hergerichtet, als die Gäste an diesem prachtvollen Abend zur Präsentation der Herbst-/Winterkollektion 25/26 eintrafen. Sie sei in lediglich 16 Tagen entstanden, wie Constanze Janusch in ihrer Begrüssung weiter bemerkte.

«Herbst ist, wenn das Licht leiser wird.» Mit diesen Worten, die als Motto über der diesjährigen Präsentation standen, stimmte sie auf die Jahreszeit ein, für die die Kollektion geschaffen ist. Das hinterleuchtete Hintergrundbild von der kahlen Pappelallee entlang des Damms zur Insel Reichenau trug das Seine dazu bei. Und als Jara Stotzer aus Gottlieben auf dem Laufsteg Nebel aufsteigen liess, waren die Gäste endgültig in die kältere Jahreszeit versetzt.

Überraschende Kombinationen aus erlesensten Materialien

So eingestimmt startete Constanze Janusch die Präsentation der insgesamt 17 Modelle (oder besser: Kombinationen) in den vier Akten unter den sinnigen Titeln: «Morgentau,», «Purpurdunst», «Eisflirren» und «Schattenlicht». Dabei zeigte sich erneut, dass Stoffe ihre Leidenschaft sind, dass sie feinste Materialien schätzt und aussucht, gern mit ihnen spielt und sie immer wieder ganz neuartig und überraschend kombiniert. Und dabei die eigene Maxime nie aus den Augen verliert: «Design ist Kunst, die funktionieren muss – auch im Alltag».

So lassen sich denn ihre Kreationen auch immer wieder neu kombinieren und wirken mal sportlich, mal elegant. Ebenso ein Anspruch (und ein Ausspruch) von Constanze Janusch: «Kleider müssen auch immer Humor haben», was sie beispielsweise mit der Kombination eines handgestrickten T-Pullovers mit besonders weiten Ärmeln aus Alpaka-Mohair-Merino-Wolle und eines 6-Bahnenrocks aus Köper-Jacquard unter Beweis stellte. Als eine ihrer Lieblingskombinationen bezeichnete sie die schlichte Zusammenstellung einer Hemdbluse aus Ziegenvelours und eines Trägertops mit weiter Hose aus Samt-Cord, dazu ein handgestrickter Rollkragen-Loop aus Cashmere-Alpaka-Wolle und eine Walk-Tasche. Den fulminanten Abschluss der wiederum höchst eindrücklichen Präsentation bildete die Kombination eines Strickmantels mit einem handgestrickten Zopf-Rollkragen-Top aus dem wunderschönen Seide-Cashmere-Garn, das aus dem Gottlieber Seiden-Atelier von Christina Frei stammt, kombiniert mit einer Bundhose aus Baumwoll-Cord-Samt (mit Paisley-Muster) sowie Armstulpen und Mini-Loop mit Fransen aus Alpaka-Merino-Wolle.

Grosser Dank und freudiger Ausblick

Bleibt anzufügen, dass dieses vielfältige Feuerwerk an inspirierenden Ideen, erlesensten Materialien und überraschenden Kombinationen von den drei überaus sympathischen Models Laura, Luna und Luisa auf wohltuend natürliche Weise mit dem identischen Spirit von Constanze Janusch präsentiert wurden. Ihr Dank ging an Markus Krüger für die Halle sowie an ihr Team mit Mutter Jutta Janusch und Cosima Wachs für die Unterstützung bei der Organisation und der Durchführung dieses aufwendigen Events.

Nach der Präsentation ist vor dem Befühlen und Anprobieren: Im Anschluss wurde die Gelegenheit, alle gezeigten Modell wieder aus nächster Nähe zu bestaunen, anzufassen und anzuziehen wieder ebenso gerne wie rege genutzt. Und bei einer warmen Suppe und einem feinen Dessert sowie angeregten Gesprächen ging damit ein wunderbarer Abend im Zeichen von schlichter Schönheit und hochstehender Kultur zu Ende – in der Vorfreude auf das Advents-Special vom 29. November mit offenem Showroom von 14 – 18 Uhr im Couture-Atelier von Constanze Janusch an der Ländlistrasse 12 in Gottlieben.

Fotos: M. Baecher