Blog: M. Baecher/K. Ries
…Kinder bringen Leben ins Bodmanhaus
Das hat das altehrwürdige Bodmanhaus in seiner langen Geschichte wohl noch nicht erlebt: eine Theater-Aufführung – und das von Kindern mit Kindern. Zum Abschluss der einwöchigen Theaterwerkstatt mit der Theaterpädagogin Michaela Bauer entführten sechs Kinder am Freitag, 11. Oktober, im Dachgeschoss das begeisterte Publikum in ihr «Abenteuerland», so der Titel des Stückes. Ein beglückendes Erlebnis für alle.
Fünf Tage voller Magie, Spannung und Kreativität.
Fünf Tage gefüllt mit Lachen, Freude und Energie.
Fünf Tage gespickt mit Entdeckungsreisen, Fantasie und kunterbunten Ideen.
Auf Initiative und mit Unterstützung von Susanne Fotheringham, der Mutter von Selina, haben fünf Kinder aus Gottlieben und eines aus Tägerwilen in der ersten Herbstferienwoche unter Leitung von Michaela Bauer (Bild) die Theateraufführung erarbeitet. Nicht etwa Rollen auswendig gelernt, sondern das Stück von Grund auf miteinander gestaltet und eingeübt. Wie die erfahrene Theaterpädagogin einleitend erklärte, hätten die Ideen der Kinder im Zentrum gestanden. Sie hat ihnen «nur» sozusagen die Werkzeuge dazu vermittelt, sie ermutigt, sich trauen zu spielen, laut zu sprechen, die eigenen Ideen einzubringen, aber auch jene der anderen zu akzeptieren, sich frei zu fühlen im Spiel miteinander. Und sie mussten sich selbst um die Kostüme zu kümmern.
Die Proben fanden in vollkommen geheimer Mission statt, den Kindern war nichts zu entlocken. Niemand ahnte auch nur im Ansatz, was Michaela und ihre Schauspieler/-innen im Dachgeschoss ausheckten.
Begeisterndes Spiel
Zunächst mussten sich die Kinder auf ein Thema einigen. Das Spiel begann dann auch genau an diesem Punkt. Zu Beginn der Ferien zunächst gelangweilt auf dem Sofa fläzend diskutieren sie, was sie unternehmen könnten – bis die zündende Idee kommt: «Komm ins Abenteuerland». Und gleich wird auch der Refrain dieses Songs der deutschen Pop-Band «Pur» eingespielt. Er sollte denn – sozusagen als roter Faden – auch durch die Aufführung begleiten. Unter geschickter Nutzung der räumlichen Gegebenheiten im Dachgeschoss des Bodmanhauses, mit einfachsten Mitteln und teils mit atmosphärisch passender Musik unterlegt entführten die Kinder dann im fast einstündigen Spiel das faszinierte Publikum in ihr Abenteuerland:
Die Ferien waren bisher öde, deshalb ging es auf Pilzsuche in den Wald, wo die Kinder eine Zaubertür entdeckten. Der Zuschauer bestaunte hungrige Riesen, gefährliche Gangster, magische Feen, schmackhafte Flüsse, überdimensionale Gummibärchen, ein Himbeerland im Magen des Riesen und durfte sogar Zeuge einer Prüfung in der Zauberschule werden. War am Ende doch alles nur ein Traum…?
Die Kinder überzeugten mit ihrem rund einstündigen Spiel restlos – wohl vor allem auch darum, weil sie sich selbst spielten, nicht auswendig gelernte Texte rezitierten, sondern sie im lebendigen Spiel fortlaufend frei erfanden – aus der Situation heraus. Schlicht beeindruckend, was Michaela Bauer mit den Kindern da in einer Woche erarbeitet hat.
Der verdiente Applaus fand kein Ende. Die Kinder waren zurecht sehr stolz auf das Ergebnis!
Fotos: M. Baecher/K. Ries